Damenendspiel

Pattfalle! Pattfalle! Pattfalle!

Elementare Mattführungen sind Mattführungen, die elementar sind. Hm, nicht sehr hilfreich, oder? Was heißt denn "elementar"? "Elementar" bedeutet grundlegend, wesentlich, auf das Kleinste reduziert. Elementare Mattführungen sind dann also Stellungen, die zwingend zum Matt führen mit so wenig Figuren auf dem Brett wie möglich. Wenn Weiß mattsetzen soll, dann spielt Schwarz also nur noch mit dem König und welche Figuren braucht Weiß dann mindestens noch um Schwarz zwingend Matt setzen zu können? Kann man mit König und Läufer mattsetzen, oder mit König und Turm? Es sind quasi die Standardsituationen im Schach.

Die erste und einfachste Mattführung ist das Damenmatt mit König und Dame gegen König. Es kommt sehr häufig in der Praxis vor und man muss es beherrschen. Da es so einfach ist und nur rund 10 Züge benötigt um den Gegner Matt zu setzen, geben die meisten Spieler eigentlich gleich auf. Würdet ihr dies auch tun? Wisst ihr, ob euer Gegner das Damenmatt überhaupt beherrscht? Und hat sich nicht jeder schon einmal unbedacht vergriffen und den Gegner aus Versehen nur Patt gesetzt anstatt zu gewinnen? Ich würde euch empfehlen zur Übung immer erst einmal weiterzuspielen und zu schauen, ob der Gegner wirklich weiß, was er tut. Vielleicht kann man ja noch ein Patt provozieren. Als derjenige, der gewinnt, lohnt es sich natürlich auch immer, Übung macht schließlich den Meister und wenn der andere nicht aufgibt, hat man ja eh keine andere Wahl.

Wir schauen uns eine typische Ausgangsstellung an. Weiß spielte eine solide Eröffnung, erkämpfte sich einen kleinen Materialvorsprung, tauschte dann geschickt gleichwertig die Figuren ab und schafft es im Endspiel bis zur Bauernumwandlung. Gleich holt er sich die Dame und wird gewinnen. Aber wie?

Damenmatt.

Das erste, was passieren muss, wenn man sich eine Dame holt, ist, dass der Alarm im Kopf angeht: "ALAAAARM, Pattfalle! Pattfalle! Pattfalle!" Nehmt das wirklich ernst, viele schalten geistig ab, wenn sie den Bauern umwandeln, aber man muss es ja auch noch nach Hause bringen. Immer wenn der Gegner nur noch den König oder zugunfähige Figuren hat, muss man aufpassen. Und das fängt schon bei der Umwandlung an. Was würde denn z.B. in folgender Stellung passieren, wenn ihr euch eine Dame holt?

Damenmatt.

Seht ihr wie gefährlich das ist? Holt euch die Dame und es ist Patt. Hier sollte man sich schlicht mit einem Turm begnügen oder zuerst dem Gegner einen Ausweg öffnen, z.B. mit Ke7. Ok, ihr seid vorsichtig? Versprochen? Nun gut, dann los. Das Matt kann nur am Spielfeldrand erfolgen. In diesem Beispiel als Schwarz müsstet ihr also immer versuchen möglichst in der Brettmitte zu bleiben. Ist dies nicht möglich und ihr müsst an den Rand, dann könnt ihr als letzten Trick versuchen euch direkt in die Ecke zu stellen, vielleicht schnappt die Pattfalle ja doch noch zu. Zurück zum Beispiel. Als Weißer müsst ihr dem gegnerischen König erst einmal den Weg abschneiden, ihn horizontal und vertikal einsperren.

Damenmatt.

Danach stellt ihr euch mit der Dame immer auf den Springerabstand, der Gegner muss dann zwingend näher an den Rand ziehen und ihr geht hinterher wieder auf den Springerabstand, bis er an den Rand gehen muss.

Damenmatt.

Damenmatt.

Damenmatt.

Wenn er dann an den Rand ziehen muss, fesselt ihr ihn dort. Aber nicht wieder auf den Springerabstand, ich habe euch jetzt oft genug gewarnt! Ihr zieht diagonal etwas weg und schließt ihn dann am Rand ein. Da kann er nur noch hin- und herziehen. Jetzt muss der König ranziehen und mattsetzen. Viel Glück!

Damenmatt.

Damenmatt.

Damenmatt.