Grundreihenmatt

Dem Matt auf den Grund gehen.

Die Grundreihe ist für Weiß die 1. Reihe und für Schwarz die 8. Reihe. Wenn der Gegner hier mit Türmen oder der Dame einbrechen kann, wird es höchst gefährlich, weil der König nach der Rochade oft hinter seinen eigenen Bauern gefangen ist und leicht mattgesetzt werden kann. In folgendem Beispiel will Weiß z.B. unbedingt gewinnen, hat aber den Siegzug für Schwarz übersehen:

Grundreihenmatt.

Richtig! 1. ... Tb1# bringt die Überraschung für Weiß. Man nennt dies auch Grundreihenschwäche. Natürlich könnte Weiß diese Schwäche beseitigen, z.B. indem er einen Bauern vorrückt und sich ein Luftloch schafft. Ein sogenanntes "Fluchtfeld" für den König. Oder er könnte das Einfallsfeld b1 mit einer Figur bewachen, damit da der Turm gar nicht erst reinkommt. Oder auch einen Turm oder die Dame auf die Grundreihe ziehen. Das würde aber alles Zeit, im Schach spricht man von einem "Tempo", kosten. Und deshalb ist eine Situation wie oben auch eine Schwäche, in diesem Fall für Weiß. Zum nächsten Beispiel. Wie gewinnt Schwarz am Zug hier?

Grundreihenmatt.

Ja, das Einbruchsfeld e1 ist zwar bewacht, aber nur einmal. Und Schwarz hat nicht ohne Grund seine Türme verdoppelt und setzt mit 1. ... Te1+ 2. Txe1 Txe1# den weißen König matt. Im nächsten Beispiel ist Weiß am Zug und gewinnt. Aber wie? Das Einbruchsfeld e8 ist zwar zweimal angegriffen, aber durch den König und den Turm auch zweimal verteidigt?

Grundreihenmatt.

Richtig! Zuerst mit 1. De7+ Kg8 den König in die Ecke zwingen und dann mit 2. De8+ Txe8 3. Txe8# den Sieg einfahren. Vielleicht noch ein weiteres Beispiel, das etwas komplizierter und auch ein bisschen anders ist. Wie gewinnt Weiß hier?

Grundreihenmatt.

Ja, das war schwieriger, weil es auch kein typischen Grundreihenmatt sondern eher ein Grundlinienmatt war. Zuerst mit dem Springeropfer 1. Sg6+ hxg6 die h-Linie öffnen und dann mit 2. Th4# mattsetzen:

Grundreihenmatt.

Hinweis: Ab einem gewissen Spielniveau klappt eigentlich kaum noch ein Grundreihenmatt, weil der Gegner relativ einfach abzählen kann wie oft die Grundreihe angegriffen und wie oft sie verteidigt ist. Aber bereits die Drohung ist es schon oft, die einem den Vorteil verschafft, den man braucht. Jede extra Verteidigung, die der Gegner auf die Grundreihe ziehen muss, kostet ihn ein Tempo, dass man selber zum Verbessern seiner Stellung nutzen kann. Und jedes Luftloch, das man provozieren kann, verbraucht nicht nur ein Tempo, sondern schwächt gleichzeitig noch seine Königsstellung.