Notation

Wer schreibt, der bleibt!

Wenn man ernsthafte Partien oder Turniere spielt, dann besteht zumeist Schreibpflicht. Das heißt, dass die Spieler die Züge notieren müssen. Diese Notation muss man lernen, ist aber auch nicht sonderlich schwer. Vor allem aber hilfreich, denn um sich zu verbessern muss man von den Besten lernen, deren Partien nachspielen, Lehrbeispiele aus Büchern oder Webseiten nachvollziehen können, etc. Überall hierfür benötigt man die Schachnotation. Aber wie das geht? Einfach so:

Man schreibt zuerst den Anfangsbuchstaben der Figur, die man zieht, dazu die Koordinaten des Startfeldes (zuerst die Linie a bis h, dann die Reihe 1 bis 8), dann ein „-“, wenn man nur irgendwohin zieht, oder ein „x“, ähnlich gekreuzten Klingen, wenn man eine Figur schlägt und dann das Zielfeld. Einen Bauernzug erkennt man daran, dass man keinen Großbuchstaben für die Figur schreibt.

Kleiner Einschub: Hier einmal die Großbuchstaben, die man im Englischen verwendet, damit ihr auf englischen Webseiten oder in englischen Lehrbüchern nicht verloren seid:

Bauer Pawn Kein Großbuchstabe bei Bauern!
Springer KNight "N" zur Unterscheidung vom King!
Läufer Bishop  
Turm Rook  
Dame Queen  
König King  

 

Diese Art des Aufschreibens nennt man übrigens die „ausführliche algebraische Notation“. Folgendes wäre die Notation der kürzesten Partie, die es mit Weiß gibt im Schach, das sogenannte „Narrenmatt“:

Zug Weiß Schwarz
1. e2-e4 f7-f6
2. d2-d4 g7-g5
3. Dd1-h5# 1 - 0

Narrenmatt.

Schwarz ist im Schach, kann die weiße Dame nicht schlagen, nichts dazwischen ziehen und den König nicht wegziehen. Schwarz ist matt. Weiß hat gewonnen. Schneller gehts nicht um mit Weiß zu gewinnen.

Hier ein paar mehr Zeichen. Weitere werden euch dann im Schachstudium begegnen:

# Schachmatt.  
+ Ein Schachgebot.  
e.p. Ein en-passant Zug. Z.B. b4xc3 e.p.
  Eine Bauernumwandlung, indem man den Buchstaben der Figur anhängt, in die man den Bauern umgewandelt hat. Z.B. b7-b8D
0-0 Kleine Rochade.  
0-0-0 Große Rochade.  
(=) Ein Remisangebot.  
1 - 0 Ein Sieg für Weiß.  
0 - 1 Ein Sieg für Schwarz.  
0,5 - 0,5 Ein Unentschieden.  
(!) oder ! Ein guter Zug. In Klammern stellt es eine Abschwächung dar. "!" zeigt also einen noch besseren Zug an als "(!)".
!! Ein sehr guter Zug.  
(?) oder ? Ein schlechter Zug.  
?? Ein sehr schlechter Zug.  
...    

 

Wenn es eine "ausführliche" algebraische Notation gibt, gibt es dann auch eine verkürzte? Ja und ich würde euch diese sogar empfehlen, weil sie am verbreitetsten ist und für jede Schachpublikation empfohlen wird.

Hier also das obige Narrenmatt in kurz: 1. e4 f6 2. d4 g5 3. Dh5#

Man gibt also nur die Figur mit einem Großbuchstaben an (beim Bauern wieder nichts) und das Zielfeld. Können zwei gleiche Figuren auf ein Feld ziehen, dann gibt man noch die Linie oder Reihe mit an, also z.B. Sgf3 ("Springer von g nach f3"). Oder S1f3 ("Springer von 1 nach f3"). Es muss eben eindeutig sein. Beim Schlagen fügt man ein x ein, also z.B. Lxf7 ("Läufer schlägt f7").

Auch wenn das jetzt alles recht logisch und verständlich war, so ganz einfach ist das in der Praxis dann aber gar nicht mehr. Vor allem dann auch noch in einer ernsten Partie mit Schachuhr und allem. Man muss es wirklich ein paar Mal üben, damit der Ablauf sitzt. Zuerst ziehen, dann Uhr drücken und erst dann notieren. Und wenn der Gegner gezogen hat, zuerst einmal notieren. Und zwischendurch immer mal auf die Uhr schauen, ob man nicht vergessen hat zu drücken. Da kann man dem Gegner übrigens auch mal einen kleinen Fingerzeig geben, wenn er/sie es mal vergessen haben sollte.

Die Schachnotation ist wichtig, man muss sie beherrschen, wenn man sich tiefergehend mit Schach beschäftigen möchte.